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Corona-Virus – Bin ich mit HAE besonders gefährdet?

Diese Ausnahme-Situation, ausgelöst durch den Corona-Virus, verunsichert uns alle sehr!

Besonders uns HAE-PatientInnen beschäftigt natürlich die Frage, ob wir HAE betroffene Personen besonders gefährdet sind diesen Corona-Virus zu empfangen.

Diese Frage haben wir unserem HAE-Experten, Prof. W. A. Wuillemin, Leiter der Hämatologie am Luzerner Kantonsspital gestellt.
Gerne veröffentlichen wir hier seine Antwort von 16. März 2020:

Liebe HAE-Betroffene
Sie können sich sicher vorstellen, dass wir vom Arztdienst nun täglich richtiggehend überschwemmt werden mit Anfragen zum Risiko bezüglich Corona-Virus-Infektion.
Ich erlaube mir deshalb eine allgemeine Rückmeldung zu geben.
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Es gibt grundsätzlich zwei Risiken:
1. Das Risiko, dass Corona-Virus zu bekommen und krank zu werden.
2. Das Risiko schwer zu erkranken und mit Spital- und vielleicht sogar Intensivstation-Bedürftigkeit.
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1. Bezüglich Risiko, dass Virus zu bekommen: Jede Person kann ihren persönlichen Beitrag leisten, die Pandemie einzudämmen und zu verhindern dass sich das Virus ausbreitet indem strikte die Hygiene-Vorgaben eingehalten werden. Also konsequent Händewaschen mit Seife und im Kontakt mit anderen Menschen meiden und wann immer möglich einen Abstand halten der grösser ist als 2.5 m ist. Husten und Niessen in ein Papiertaschentuch oder in die Ellbeuge. Siehe dazu unbedingt die BAG-Richtlinien.
HAE-Betroffene haben kein grundsätzlich höheres Risiko das Virus zu bekommen.
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2. Risiko für schwere Erkrankung: Die meisten Menschen, die das Virus bekommen und krank werden, können glücklicherweise damit rechnen, dass die Erkrankung milde verläuft, so wie eine übliche Grippe. Es gibt allerdings Patienten die ein Risiko haben schwer zu erkranken. Dazu gehören Menschen über 65 Jahren und Personen, mit vorbestehender Lungenkrankheiten, mit Herzkrankheiten, mit Diabetes, mit Bluthochdruck oder mit spezieller Immunabwehrschwäche.
HAE-Patienten haben von Seiten des HAE kein erhöhtes Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf.
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HAE-Patienten sollen sich also insgesamt so verhalten wie vom BAG empfohlen wird. Es gibt keine zusätzlichen Massnahmen. Die Medikamente sollen so appliziert werden wie sonst auch, nicht häufiger und nicht weniger.
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Ich wünsche allen gute Gesundheit und Geduld um das umzusetzen was Behörden empfehlen und so beizutragen, damit diese Pandemie möglichst rasch vorbei geht.
Mit besten Grüssen

Prof. Dr. med. Dr. phil. Walter A. Wuillemin 
Luzerner Kantonsspital 
www.luks.ch